Grundriss der Bewegungslehre

Einführung in die Bewegungslehre als neuartiges verständnis

 In der japanischen traditionellen Kunst wird von dem Übenden eine eigenartige Meditation verlangt. Er wird in seinem Tun gefordert, sich mit dem eigenen Leib auseinanderzusetzen. Der Übende muss auch damit fertig werden, in dieser Auseinandersetzung das eigene aktuelle Bewegen zu empfinden. Die Meditation ist ein Akt, der das Schwankende im Bewusstsein augenblicklich festhält. Im Empfinden, das zum Sich-Bewegen gehört will unsere Bewegungslehre ein neues Bewegungsverständnis sehen. Eugen Herrigel zeigt uns in seinem Buch „Zen in der Kunst des Bogenschießens“ den Weg zur Kunstfertigkeit. Die Lehrpraxis und das Lehrer-Schüler Verhältnis dürfen als dasTypische in der japanischen traditionellen Art der Überlieferung von Kunstfertigkeiten verstanden werden. Wir können darin die „mäeutische“ Methodik sehen, die wir in der Bewegungslehre erforschen. Die Aufgabe der Mäeutik der Kunstfertigkeit besteht darin, einen Wegweiser für den Übenden bereitzustellen, der leicht in Verlegenheit zu geraten pflegt.

Der Begründer der sportlichen Bewegungslehre dieser Art ist Kurt Meinel  („Bewegungslehre“1960). Wissenschaftstheoretisch gesehen gründet diese sich auf die genetische Phänomenologie Husserls. Es ist das Verdienst von Akitomo Kaneko, im Zuge dieses Gedankengangs die Bewegungslehre als neuartige Sportwissenschaft ausgearbeitet zu haben, deren Grundriss wir unten zeigen.

 

Grundriss der Bewegungslehre